Tuchfabrik Koswig, Finsterwalde

Richard Schiffner

Tuchmacherwesen in Finsterwalde

Schon seit dem 14. Jahrhundert gab es in Finsterwalde eine lebendige Woll- und Leinenweberei. Das Handwerk wurde vor allem von Einwanderern aus Holland und Flandern in die Region getragen und blühte hier durch die ebenfalls importierte Arbeitsteilung auf (Krönert / Leibger 1995, 83). In dieser frühen Phase war es üblich, die Tuche zunächst nur als Gewebe herzustellen und dann zur Verfeinerung in andere Städte zu transportieren. Zu letzteren gehörten vor allem Hansestädte wie Hamburg, von wo aus das Material auch an weiter entfernte Märkte exportiert wurde (Denkschrift 1913, 4). Es entstanden bald Gewerbe wie Spinner, Tuchmacher, Walker und Färber - Spezialisierungen, die mit ihrer erhöhten Leistungsfähigkeit auch höhere Erträge versprachen. Die Finsterwalder Tuche waren seit Jahrhunderten vor allem wegen ihrer besonderen schwarzen Färbung, die mit eisenhaltigem Wasser erzielt wurde, „berühmt, begehrt und konkurrenzlos“ (Krönert / Leibger 1995, 83).

Nach der Einführung der Gewerbefreiheit und der Gründung des deutschen Zollvereins 1834 blühte das Handwerk auf und die steigende Nachfrage im Inland und Ausland, sogar in Nordamerika, unterstützte diese Entwicklung (Denkschrift 1913, 6). Im Jahre 1814 arbeitete die erste Tuchfabrik in Finsterwalde mit einer Dampfmaschine; es folgten weitere, sodass im Jahre 1866 von den über 80 Fabrikanten bereits 22 mit Dampf arbeiteten. Letztlich waren es so viele, dass es in kaum einer Gasse in der Innenstadt oder in den umliegenden Straßen keine Tuchfabrik gab (Krönert / Leibger 1995, 85).

Mit der industriellen Revolution ging zudem der Trend einher, sämtliche Arbeitsschritte unter einem Dach zu konzentrieren, sodass sogenannte Volltuchfabriken entstanden. Eine Fabrik beherbergte schließlich Wollsortierung und -Wäsche, Trocknerei, Karbonisierung, Manipulation, Wolferei, Krempelei, Spinnerei, Weberei, Nopperei, Stopferei, Tuchwäscherei, Walkerei, Rauherei, Schererei, Färberei, Presse, Dekatur und kümmerte sich zusätzlich um Fertigstellung und Versand (Krönert / Leibger 1995, 85).

Friedrich Ferdinand Koswig

Die wohl bekannteste Unternehmerdynastie in Finsterwalde war die Familie Koswig, die ihre Tätigkeit im Tuchmachergewerbe früh begann, im 19. Jahrhundert einen steilen Aufstieg erfuhr und im 20. Jahrhundert die größte Fabrik in Finsterwalde besaß (Abb. 1). Die Ursprünge der Familie lassen sich bis in das beginnende 16. Jahrhundert verfolgen (Krönert / Leibger 1995, 83). Von 1592 bis 1782 sind in den Kirchenbüchern insgesamt 126 männliche Erben als Nachkommen eingetragen, von denen die überwiegende Mehrheit Tuchmacher und Tuchmachermeister waren (Krönert / Leibger 1995, 83).

Mitte des 19. Jahrhunderts führte Friedrich Ferdinand Koswig die Geschäfte der Familie (Abb. 2). Die 1838 von ihm gegründete Firma „F. F. Koswig, Tuchfabrik Finsterwalde“ funktionierte anfangs noch auf der Grundlage von Handarbeit, was sich jedoch schnell änderte. So besorgte man erste Maschinen, welche eine Zeit lang noch durch Pferde in einem Göpelwerk angetrieben wurden (100 Jahre 1938, 13). Dabei handelte es sich um Walken, Wasch- und Scherzylinder und Dampfmaschinen (100 Jahre 1938, 13). Da auch diese Technik noch ausbaufähig, aber die Räumlichkeiten begrenzt waren, wurden in der Graben- und Ringstraße zudem neue Lokalitäten erschlossen, welche die Nutzung von Dampfmaschinen ermöglichten (100 Jahre 1938, 13; Denkschrift 1913, 13) (Abb. 3).

Offenbar spielte vor allem die hohe Qualität der Tuche eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des neuen Geschäftes. Aufgrund der Kinderlosigkeit Friedrich Ferdinands fehlte bei seinem Ableben 1872 ein geeigneter Nachfolger für die Geschäftsführung, sodass zunächst seine Frau Caroline diese Rolle übernahm (100 Jahre 1938, 13f.) (Abb. 4). Mit der Führung der Firma beauftrage sie jedoch bald den Neffen ihres verstorbenen Mannes, den gerade erst 18-jährigen Max Koswig. 1879 übergab sie dem 25-jährigen das Fabrikgeschäft zum Weiterbetrieb auf eigene Rechnung (Denkschrift 1913, 13).

Max Koswig

Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Fabrik zwei Satz Krempel, zwölf mechanische Webstühle, Appretur- und Walkmaschinen (Denkschrift 1913, 13). Unter dem neuen Inhaber blühte das Geschäft. Die jährlich steigenden Angestelltenzahlen sprechen von einem nicht zu unterschätzenden Erfolg: 1880 verfügte das Unternehmen bereits über 63 Mitarbeiter, 1885 waren es 124 Personen, 1890 schon 237 und im Jahre 1913 sogar 760 (Denkschrift 1913, 16).

Die stetige Expansion äußerte sich auch in den Räumlichkeiten. Die alte Fabrik erwies sich für die neuen Maßstäbe als unzureichend, weshalb man 1886 ein Grundstück in der Brunnenstraße erwarb und sich hierhin ausbreiten konnte (Denkschrift 1913, 15). Es handelte sich hierbei um eine bereits stillgelegte Tuchfabrik, die im Sinne der damaligen Anforderungen neu errichtet wurde (Krönert / Leibger 1995, 86). Bereits zwei Jahre später ist hier in solchem Umfang gebaut worden, dass nicht nur die alten, sondern auch viele neue Maschinen untergebracht werden konnten (Denkschrift 1913, 15) (Abb. 5-7). So war es möglich, die alte Fabrik in der Ring- und Grabenstraße 29 endgültig stillzulegen (Denkschrift 1913, 15).

1889 erwarb Koswig die Tuchfabrik von Richard Haberland „Am Langen Damm“ und gliederte diese seinem eigenen Betrieb an (Denkschrift 1913, 15) (Abb. 8). Mit diesem Kauf schaltete er nicht nur die Konkurrenz aus und besaß damit die größte Fabrik in Finsterwalde. Weil der Standort über eine günstige Wasseranbindung verfügte, konnte zudem die Nassveredelung der Wolle hierhin verlegt werden. Trotz der Einverleibung firmierte die alte Firma noch bis 1923 selbstständig weiter, da ihr Name gerade bei ausländischen Kunden ein hohes Ansehen genoss; dennoch blieb ihr nur der Status einer Vertriebsfirma (Krönert / Leibger 1995, 86).

Auch Katastrophen konnten das Wachstum der Firma nur kurze Zeit hemmen. So brach im August 1898 ein Großbrand in der Brunnenstraße 9 aus, der trotz der Menge der an den Löscharbeiten beteiligten Feuerwehren kaum zu bändigen war. Die Folgen des Feuers waren verheerend: Das Hauptgebäude der Fabrik lag in Trümmern und mit ihm gingen zahlreiche Krempel, Selfaktoren und 100 Webstühle verloren (Abb. 9, 10). Der gesamte Schaden, der bei der Versicherung für den Verlust der zahlreichen Maschinen festgelegt war, betrug 300.000 Mark. Der vernichtete Betriebsteil wurde unter Berücksichtigung der neuesten technischen Errungenschaften und sicherheitsrelevanten Erkenntnisse wiedererrichtet; so vergrößerte man die Dampfkessel- und Kraftanlagen und erweiterte unter anderem den Hochbau für die Weberei (Krönert / Leibger 1995, 86). Trotz solcher Widrigkeiten stieg die Anzahl der Beschäftigten noch weiter, sodass 1930 bereits 900 Personen bei Max Koswig angestellt waren (Krönert / Leibger 1995, 86).

Am 20. März 1905 war Koswig der Titel eines „Königlich-Preußischen Kommerzienrats“ verliehen worden (Denkschrift 1913, 15). All diese positiven Entwicklungen spiegeln das Motto der Familie eindrücklich wider: „Rast‘ ich, so rost‘ ich!“ (100 Jahre 1938, 25).

Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Finsterwalde elf Tuchfabriken, von denen jene von Koswig die größte war. In der Spinnerei arbeiteten 11.632 Spindeln und in der Weberei 286 Webstühle an einer breiten Produktpalette. Man stellte die berühmten schwarzen Tuche, ebenso wie bunte Stoffe her und produzierte Croisés, Satins, Mantelstoffe, Damenkleider und auch Tuche für den Export in die zahlreichen Abnehmerländer. Hierzu gehörten neben Deutschland selbst Staaten in ganz Europa, Nord- und Südamerika, im Orient, Australien und Ostasien. Insgesamt kümmerten sich 38 in- und ausländische Vertreter um den Vertrieb an die interessierte Kundschaft (Krönert / Leibger 1995, 86).

Für Koswig ergaben sich mit wachsendem Vermögen auch neue Geschäftsfelder. Noch während des Krieges hatte er von 1917 bis 1919 zahlreiche Hausgrundstücke erworben, damit er sie gewinnbringend weiterverkaufen konnte. So wurde im Jahre 1921 eine eigene GmbH für die Verwaltung von Grundstücken und Wertpapieren gegründet. Es sollte beachtet werden, dass der Unternehmer nur aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unter denen Finsterwalde während des Krieges zu leiden hatte, die Immobilien so günstig erwerben konnte (Krönert / Leibger 1995, 86).

Die Auswirkungen des Weltkrieges zeigten sich auch innerhalb des Betriebes, wenn die Mütter ihre Kinder mitnahmen, während sie für niedrigen aber lebensnotwendigen Lohn arbeiten mussten. Koswig stellte bevorzugt Frauen ein. Ihnen wurde einerseits nachgesagt, dass sie schneller mit den Händen arbeiten konnten als Männer und andererseits war für sie üblicherweise ein geringeres Entgelt vorgesehen (Krönert / Leibger 1995, 86-87) (Abb. 11, 12).

Wie der Ruf seiner Produkte es suggerierte, legte der Betriebsleiter großen Wert auf Qualität, worunter die Arbeiterinnen zu leiden hatten: „Koswig – dieser Name hatte schon seit Jahrhunderten in Finsterwalde einen guten Klang, jedenfalls bei denen, die nicht gerade Tag und Nacht bei ihm schuften mußten.“ (Krönert / Leibger 1995, 86).

Fehlerfreies Weben wurde dementsprechend mit 5 % zusätzlichem Lohn vergolten, wobei drei Fehler mit zehn Pfennig und fünf Fehler mit dreißig Pfennig Abzug bestraft wurden. Diese Abzüge sind im Angesicht von acht Mark Wochenlohn beträchtlich, denn in einer normalen Arbeitswoche konnte fehlende Konzentration durchaus 1,50 Mark Abzug bedeuten. Mit etwa dreißig Mark im Monat gehörten die Gehälter der Angestellten ohnehin zu den niedrigsten aller deutschen Tuchfabriken (Krönert / Leibger 1995, 87). Das Jahresgehalt der untersten Einkommensklassen lag bei Koswig im Jahre 1905 bei 300 bis 540 Mark; dabei verdiente ein Bürodiener des Finsterwalder Magistrats zur selben Zeit etwa 1.400 Mark im Jahr (Krönert / Leibger 1995, 76).

Die Folgejahre des Ersten Weltkrieges und die Weltwirtschaftskrise trafen die Finsterwalder schwer. In dieser Zeit erreichten Max Koswig zahlreiche Gesuche und Bettelbriefe, welche die verzweifelte Hoffnung der Menschen dokumentieren, hierdurch Arbeit, Geld oder etwas Stoff zu erhalten. Die Ablehnungsbescheide waren im Wortlaut alle gleich und sollten den Hilfesuchenden die finanziell höchst angespannte Situation des Millionärs vor Augen führen. Wie es um seine Lage tatsächlich bestimmt war, zeigen seine Privatkäufe: 1919 erstand er einen Perserläufer für 2.750 Mark, im selben Jahr noch einmal elf Teppiche für 94.875 Mark, ein Ölgemälde für 9.000 Mark. Noch während der Wirtschaftskrise 1929 schenkte er seiner Tochter zu Weihnachten 48 Teller im Gesamtwert von 1.256 Mark und kaufte 1930 eine Vase für nochmals 2.455 Mark. Die Wertpapiere Max Koswigs werden ein Jahr später etwa 3,65 Millionen Mark wert gewesen sein (Krönert / Leibger 1995, 88).

Zu Koswigs beträchtlichem Besitz zählte außerdem eine eigene Kohlegrube („Hellda“ bei Lichtenfeld), ein Wasserwerk mit Wasserturm und zusätzlich war er Teilhaber an einer afrikanischen Baumwoll-AG. Weitere Vorteile verschaffte ihm die Finsterwalder Industriebahn, die 1920 auf Vorschlag des Fahrradfabrikanten Prochnow entstanden war. Die Anteile der circa acht Kilometer langen Bahn wurden von Prochnow selbst, Tischfabrikant Winkler und von Koswig gehalten. Dessen Fabrikgelände war auch der Ort, wo die Bahn endete. Die Brennstoffe, die er aus seiner Kohlegrube gewann, transportierte er so bis auf seinen Grund und konnte sie dort zur Produktion verwerten (Krönert / Leibger 1995, 86).

An der ursprünglichen Firma wurden in den 1920er Jahren Veränderungen vorgenommen. Die Tochter des Chefs, Etta Maria, hatte im Jahre 1893 geheiratet und wie es nicht unüblich war, handelte es sich bei dem Gatten um einen Tuchmacher aus einer ebenfalls traditionsreichen Familie, Curt Schaefer. Diesen band Koswig eng an das eigene Unternehmen, als er seine Firma 1924 in eine Kommanditgesellschaft umwandelte und sich selbst mit 1.331.618 RM und den Schwiegersohn mit 100.000 RM zu persönlich haftenden Gesellschaftern machte. Mit der Einlage von ebenfalls 100.000 RM wurde Etta Maria zur Kommanditistin (Krönert / Leibger 1995, 86).

Abseits von seinem Unternehmen trat Max Koswig in der Öffentlichkeit durchaus großzügig auf. Er gründete mehrere Fonds, die seinen Arbeitern zugutekamen, spendete ein Grundstück für die Realschule oder rief die Max-und-Anna-Koswig-Stiftung zum Bau eines öffentlichen Kinderheims ins Leben (Abb. 13). Der Entwurf für den Bau stammt im Übrigen von dem damals noch jungen und später bekannt gewordenen Architekten Max Taut, nach dessen Plänen gleichzeitig auch die neben dem Kinderheim gelegene Knabenschule errichtet wurde. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts war Koswig der wichtigste Mäzen in Finsterwalde. Um seine nicht unerheblichen Spenden tätigen zu können, wurde im Jahre 1903 seine Solvenz überprüft, mit dem Ergebnis, dass sein Vermögen zum damaligen Zeitpunkt bereits 1,7 Millionen Mark betrug. Weber sieht in diesem sozialen Engagement ein Ausdruck von Koswigs Rolle als vermögender Fabrikant und Patriarch, als Zeichen der tiefen Verbundenheit, die er für Finsterwalde empfand (Weber 2013, 76-78) (Abb. 14).

1933 bis 1945

Max Koswig arrangierte sich seit 1933 mit den Nationalsozialisten und begrüßte die neuen Machthaber offensichtlich. So stand er in einer sehr freundlichen Korrespondenz mit Adolf Hitler, bat diesen sogar, ein Gemälde desselben mit einer Widmung versehen zu lassen, damit er es in seinem Kontor anbringen könne. Ein solches Bildnis ließ er auch selbst anfertigen und schenkte es dem Finsterwalder Magistrat. Seine Spenden wanderten nun in Richtung NSDAP, zum Beispiel für die Errichtung eines Büros in Finsterwalde (Krönert / Leibger 1995, 88).

Koswig machte auch in den Dreißigerjahren hervorragende Geschäfte. 1937 wird für das vorangegangene Geschäftsjahr ein Warenerlös von über 3 Millionen Reichsmark mit 15,3 % Gewinn ausgewiesen, wovon mehr als die Hälfte aus Aufträgen der Wehrmacht stammte. Ein Jahr später stieg der Erlös auf 3,8 Millionen Reichsmark, wovon die Geschäfte mit der Wehrmacht 2,5 Millionen Reichsmark ausmachten. Bis 1943 stellte die Fabrik dann ausschließlich Militärstoffe her (Krönert / Leibger 1995, 88).

Max Koswig profitierte in dieser Zeit auch von der Arbeit von Fremdarbeitern und Kriegsgefangenen, von denen im Jahre 1943 insgesamt 112 Personen aus der Sowjetunion, Frankreich, Belgien, Rumänien und Galizien gezählt wurden. Diese lebten in großer Armut, dennoch wurden solidarische Handlungen, wie zum Beispiel das Reichen von Nahrung und Kleidung, bestraft. Koswigs Schiegersohn, Curt Schaefer, starb 1943, woraufhin ihm Friedrich Wilhelm Schaefer in der Kommanditgesellschaft nachfolgte. Er fiel noch im Oktober gleichen Jahres an der Front. Zwei Monate zuvor war die Fabrik jedoch bereits stillgelegt worden, da dort nun kriegsbedingt Teile für Flugzeugmotoren hergestellt und die Belegschaft sowie die Kriegsgefangenen zur „FIMAG“ dienstverpflichtet wurden (Krönert / Leibger 1995, 88).

Kurz nach dem Einmarsch der Roten Armee wurden ehemalige Mitarbeiter der Fabrik beauftragt, einen Neuanfang zu organisieren, welcher so erfolgreich verlief, dass ein Jahr nach Kriegsende wieder über 1 Million Reichsmark Umsatz erwirtschaftet werden konnten. 1948 wurde eine Enteignungsurkunde ausgestellt, die dem mittlerweile 93-jährigen Max Koswig zwar überreicht, von diesem aber vehement abgelehnt wurde. Nach der trotz allem vollzogenen Enteignung, die 154 Jahre Finsterwalder Tuchproduktion unter dem Namen Koswig beendete, lebte der ehemalige Leiter noch ein Jahr und starb 1949 mit 95 Jahren. Gemeinsam mit zwei weiteren Fabriken (Traugott Schulze in der Weststraße 6 und die Firma Carl Schaefer in der Leipziger Straße 54) ging der Betrieb 1951 auf in dem neugegründeten „VEB Feintuch Finsterwalde“ (Krönert / Leibger 1995, 89-96).

Quellen

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 75 Tuchfabrik Koswig [Siehe: Hier]

Literatur

o.A.: Denkschrift zur Erinnerung an das 75jährige Bestehen der Firma F. F. Koswig Tuchfabriken, Finsterwalde N. L. Berlin 1913.

o.A.: 100 Jahre F. F. Koswig Tuchfabrik Finsterwalde. 1813 – 1938. Berlin 1938.

Krönert, Gertraute / Leibger, Heide: Tuchstädte der Niederlausitz gestern und heute. Forst, Guben, Spremberg, Finsterwalde. Dokumentarisches Auf und Ab in einem traditionsreichen Berufszweig. Cottbus 1995.

Weber, Olaf: Max Koswig – Fabrikant, Patriarch, und Mäzen. In: „Hans gefällt es sehr gut". Finsterwalder Schulgeschichte(n). Begleitbuch zur Sonderausstellung im Sänger- und Kaufmannsmuseum des Landkreises Elbe-Elster in Finsterwalde. Finsterwalde 2013, S. 76-78.

Abbildungsnachweis

Abb. 1- 8, 10-12 Denkschrift 1913.

Abb. 14 100 Jahre 1938.

Abb. 9, 10 BLHA Rep 75 Tuchfabrik Koswig Nr. 500/27.

Abb. 13 Gemeinfrei

Empfohlene Zitierweise

Schiffner, Richard: Tuchfabrik Koswig, Finsterwalde, publiziert am 23.05.2022; in: Industriegeschichte Brandenburgs, URL: http://www.brandenburgikon.de (TT.MM.JJJJ)


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