E. Taeschner Chemisch-Pharmazeutische Fabrik, Potsdam

 

Die Firma „E. Taeschner Chemisch-Pharmazeutische Fabrik“ wurde bereits 1889 gegründet und führte seit 1. Januar 1921 die Bezeichnung Offene Handelsgesellschaft (OHG). Sie war zunächst in Berlin ansässig und seit 23.2.1921 beim Amtsgericht Berlin-Mitte eintragen. 1925 wechselte der Firmensitz nach Potsdam.

Die Familie Taeschner kaufte das Grundstück in der Behlertstraße 29 und nutzte die Firma die Gebäude der ehemals hier ansässigen Firma Pignol & Heiland (Abb. 1), um eine pharmazeutische Fabrik zur Hustensaftherstellung einzurichten. Der Eigentümerwechsel verband sich mit umfassenden Umbaumaßnahmen. Die prominenten Architekten Otto Rudolf Salvisberg und Paul Baumgarten wurden damit beauftragt, das Gebäude für die neue Nutzung umzugestalten (Abb. 2-4).

Firmengegenstand war die Herstellung und der Vertrieb von pharmazeutischen Heilmitteln, v.a. das Hustenmittel „Pertussin“ (Abb. 5). Dies geschah hauptsächlich in Potsdam. Aushilfsweise bestanden auch Produktionsstätten im In- und Ausland, wobei in der Zweigniederlassung Wien ab 1939 technische Öle hergestellt wurden.

Erst 1939 schlossen die Geschwister Karl Emil Taeschner, Marie Dobroschke geb. Taeschner und Dr. Franz Taeschner einen Gesellschaftsvertrag über die Bildung der OHG „E. Taeschner Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Potsdam“. Letzterer schied im Sommer 1945 aus der Firma aus und beteiligte sich fortan nur noch finanziell als stiller Teilhaber.

Leitender Direktor war bis 1. Januar 1944 der Ehemann von Marie Dobroschke geb. Taeschner, Max Dobroschke (* 7.6.1881). Im Februar 1951 wurde die Firma unter Treuhand der VVB Chemie-Papier des Landes Brandenburg gestellt und verstaatlicht. Provisorischer Treuhänder war zunächst Heinz Friedländer, Potsdam und ab Juni 1951 der Werkleiter Walter Kühn aus Potsdam. Von 2007 bis 2009 wurden die ehemalige Fabrik Taeschner und die später angefügten Plattenbauten als Seniorenresidenz ausgebaut.

VVB –Vereinigung Volkseigener Betriebe

 

(Textvorlage: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 75 E. Taeschner, Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Potsdam, Bestandsübersicht / Firmengeschichte. [Siehe: Hier], ergänzt und bearbeitet von Vinzenz Czech)

Quellen

Brandenburgisches Landeshauptarchiv Rep. 75 E. Taeschner, Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Potsdam.

Abbildungsnachweis

Abbildungsnachweis

Abb. 1, 2, 4, 5 kurfürstenstift.de

Abb. 2 Potsdam.Wiki

Abb. 6-8 Gemeinfrei

Empfohlene Zitierweise

E. Taeschner Chemisch-Pharmazeutische Fabrik, Potsdam, publiziert am 28.03.2022; in: Industriegeschichte Brandenburgs, URL: http://www.brandenburgikon.de (TT.MM.JJJJ)


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